Mellrichstadt/Ostheim (HM) Lachend und munter schnatternd hüpften sie aus den Autos, die über zwanzig Mitglieder des Leichtathletik-Leistungs-Zentrums Rhön-Grabfeld (LLZ Rhön-Grabfeld e.V.) aus Ostheim. Mit ihrem Vorstand und Trainer Eberhard Helm waren die Jungen und Mädchen zum Altenheim nach Mellrichstadt gekommen – wie vom Himmel geschickt –, um sich an der großen Sozialaktion des Bundes Deutscher Katholischer Jugend (BDKJ) zu beteiligen.
Am Donnerstag um 17:07 Uhr war auch im Landkreis Rhön-Grabfeld die Hilfsaktion unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ gestartet worden. Der BDKJ-Rhön-Grabfeld mit dem Team der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit beteiligte sich mit drei Gruppen an der 72-Stunden-Aktion. Dabei hatte sich die Gruppe um den Ostheimer Arzt Eberhard Helm die Aufgabe gestellt, viel Zeit mit Senioren in den Altersheimen der Region zu verbringen. In diesem Rahmen war in Mellrichstadt ein Spaziergang mit den Bewohnern des Franziska-Streitel-Altenheims geplant. Und das Wetter spielte am Freitagabend glücklicherweise mit! In freudiger Anspannung erwarteten die älteren Herrschaften nach dem Abendessen im Heim ihre jugendlichen Gäste.
Hildrun Mauder
Caritas-KreisgeschäftsführerinAngelika Ochs, der neue Heimleiter derMellrichstädter Altenheime, Rudolf Staas, und Pflegedienstleiterin Monika Heusinger begrüßten die Ost-heimer Leichtathleten. Kurz konnten die Jungen und Mädchen mit den bereitgestellten Rollstühlen eine Runde „Probefahren“, und dann ging es los, von der Suhlesstraße aus in Richtung Suhlesturm: grüppchenweise, Senioren, Kinder, Betreuer, langsam oder schneller. Eberhard Helm hatte seine Schützlinge bereits im Vorfeld gut auf ihre Aufgabe vorbereitet und Verständnis für die Lebenswelt der Altenheim-Bewohner geweckt. Ziel war neben der Bewegung in der frischen Luft vor allem, gemeinsam Eindrücke aus der Umgebung am Hainberg aufzunehmen und ins Gespräch zu kommen.
Schnell knüpften die Heimbewohner mit den munteren „Betreuern auf Zeit“ erste Kontakte. In den kleinen Gruppen kam mit der Frage: „In welche Schule gehst du denn?“ die fröhliche Unterhaltung rasch in Gang. Ganz nach den Möglichkeiten der Senioren war es eine längere oder eine kürzere Wegstrecke, die Jung und Alt gemeinsam zurücklegten. Wie schön war es doch, dann gemeinsam mit den „himmlischen Gesandten“ durch den Park zurück zum Wohnheim zu schlendern! „Ihr macht das toll! Vielen Dank dafür!“, das hörten die Jungen und Mädchen dabei von allen Seiten.
Bis zum gestrigen Sonntagnachmittag hatten tausende Jugendliche genau 72 Stunden Zeit, eine gemeinnützige soziale, ökologische, interkulturelle oder politische Aufgabe anzugehen und umzusetzen: Auch die Ostheimer Kinder und Jugendlichen um Eberhard Helm haben sich mit Begeisterung und Idealismus engagiert und die Mellrichstädter Senioren hat’s sehr gefreut! Gedankenverloren lauscht manche Seniorin im Altenheim ihm wohl heute noch nach, dem Kinderlachen vom Freitagabend.
Daniela Englert